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NEWSLETTER Februar 2016
media.connect MITTENDRIN
Schutz des geistigen Eigentums ist eine komplexe Aufgabe nicht nur für Juristen Der traditionelle Berlinale-Produzentenbrunch stellt in diesem Jahr Themen rund um das Urheberrecht in den Mittelpunkt. Ganz speziell soll es um die Frage gehen, wie Urheber zu vergüten sind. Warum ist dies aktuell so brisant? Nadja Lichtenhahn: In einer sich rasant verändernden digitalen Medienordnung ist der Schutz des geistigen Eigentums und der Rechteinhaber unverzichtbar. Ich selbst begleite für die UFA diesen Prozess seit fast 15 Jahren und oftmals sind es (leider) auch nicht vordergründig inhaltliche Themen, sondern vor allem Verfahrensthemen, die uns sehr beschäftigen. In der aktuellen Debatte geht es unter anderem um die Frage, WIE Urheber zu vergüten sind, damit die Vergütung „angemessen“ i.S.d. Gesetzes ist. Vor allem Stimmen aus der Praxis sagen zu Recht, dass eine möglichst hohe Grundvergütung (Entlohnung) zum frühestmöglichen Zeitpunkt nicht nur aktuell branchenüblich ist, sondern vor allem auch im Interesse vieler, wenn nicht der überwiegenden Anzahl von Urhebern. In den letzten 10-13 Jahren wurden zumindest im Bereich Film und TV eine Vielzahl von Vergütungsregeln und Tarifverträgen verhandelt und abgeschlossen, vom Produzentenverband mit Gewerkschaften und Urheberverbänden, teilweise gemeinsam mit Sendern. Hierbei gab es in der Umsetzung aus formellen Gründen durchaus eine Reihe zu klärender wichtiger Fragen, soweit ich weiß, sind diese teilweise noch anhängig. Unter anderem geht es dabei um Fragen der Passivlegitimation für den Abschluss entsprechender Vereinbarungen, der Repräsentativität der Verbände, für die betreffenden Berufsgruppen verhandeln zu können sowie das zentrale Problem, dass die Kreativen nicht immer Konsens darüber erzielen können, welche kreativen Anteile die einzelnen Gewerke bei einem Film untereinander haben, die sogenannte Binnenverteilung. Diese Fragen sind komplex und halten teilweise den Abschluss von Regelungen auf. Sie sind aber ein faktisches Problem, mit dem die Brancheumgehen und Lösungen finden muss. Darüber wollen wir uns u.a. am 15. Februar intensiv austauschen. Welche Erfahrungen kann die UFA einbringen im Bemühen, gerade freiberuflichen Kreativen den Beteiligungsanspruch zu sichern? Nadja Lichtenhahn: Wir fühlen uns, nicht zuletzt als jahrzehntelanger Verhandlungs- und Gesprächspartner über den Produzentenverband seit jeher in der Pflicht, unseren Mitwirkenden und Kreativen angemessene Konditionen zu sichern. Es gibt Tarifverträge und Vergütungsregeln, die wir aktiv unter Einsatz vieler personeller und finanzieller Ressourcen in ihrer Entstehung aktiv begleitet haben, an die wir uns halten, oftmals liegen die tatsächlichen Konditionen sogar weit über Tarif. Daneben gibt es natürlich auch individuelle Regelungen und Absprachen, die zusätzlich für besondere Fälle auch nochmal außerordentliche Leistungen und Vergütungen vorsehen. Insgesamt ist es ein gewachsenes und sehr austariertes System, das in meiner Wahrnehmung an keiner Stelle einen Bruch oder erkennbare Unzufriedenheit unserer Kreativen aufweist. Das würden wir auch nicht zulassen und es würde unseraller Schaffen nur stören, wenn wir das Miteinander, die Symbiose, die wir in den kreativen Schaffensprozessen leben, nicht auch auf der vertraglichen Ebene abbilden. |
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