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NEWSLETTER JUNI 2012
media.connect MITTENDRIN
Mit Bewegung zur eigenen Musikkomposition Für ein Jahr hat Ihr inzwischen sechsköpfiges Team im MIZ im Rahmen der mediaCube-Projektförderung konzentriert an der Weiterentwicklung einer neuen Musik-Software gearbeitet. Worum geht es? Mark Moebius: Es geht vereinfacht gesagt darum, die Welt der elektronischen Musik mit den Möglichkeiten der digitalen Messtechnik und Bewegungserfassung zu verbinden. Individuelle rhythmische Körperbewegungen werden direkt in Musik „übersetzt" und es entsteht ein ganz neuartiges synästhetisches Erlebnis: Man „hört" seine eigene Bewegung. Musik kann also in ihrer Struktur auf den Menschen und die Umwelt reagieren, wird interaktiv und ist nicht mehr ein fertiges Produkt, sondern ein spontanes, einmaliges, individuelles Ergebnis. Das Genre spielt übrigens keine Rolle, die Methodik lässt sich sowohl auf klassische Musik anwenden als auch auf Pop- und Unterhaltungsmusik. So kann jeder, ob jung oder alt, zum Komponisten werden, muss weder Noten kennen noch ein Instrument beherrschen. Wo liegen die Anwendungsmöglichkeiten, wen wollen Sie konkret erreichen? Mark Moebius: Überall wo Datenströme fließen, kann man Musik machen. Damit sind viele Anwendungen denkbar und machbar. An erster Stelle möchte ich interaktive Tanzspiele und Tanzflächen für Clubs nennen, die auch keine besonderen technischen oder räumlichen Voraussetzungen benötigen. Laptop, Kamera und ein gutes Soundsystem sind im Grunde genommen ausreichend. Wir sehen uns mit unserer Technologie als eine Schnittstelle zwischen Technik, Kunst und Unterhaltung. Eine breite Nutzung stellen wir uns auch in der Musikerziehung und -bildung vor: in Musikschulen, Kindertagesstätten, Schulen, Horten oder Vereinen etwa. Einsatzmöglichkeiten können wir uns auch in Einrichtungen vorstellen, wo Musik auch jetzt schon als therapeutisches Mittel eingesetzt wird, beispielsweise für blinde Menschen, Unfallopfer oder seelisch Kranke. Mit unserer Methode können Menschen ganz neue Erfahrungen in Sachen Körpergefühl machen und ganz bewusst Bewegung erleben. Selbst ein Rollstuhlfahrer kann so zum Komponist werden und seine Bewegung hörbar machen. Am 31. Mai wurde das Projekt im MIZ-Babelsberg erfolgreich präsentiert, aber die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und wird nun in Berlin fortgesetzt. Projekte dieser Art benötigen Geld und damit Investoren. Mark Moebius: Naturgemäß. Geld ist neben Kreativität und innovativem Denken unerlässlich. Ab einem bestimmten Punkt muss das Improvisieren durch perfekte Technik, professionelle Strukturen und Präsentationen ersetzt werden. Wir haben viel Eigenkapital eingesetzt und zum Glück aber auch schon erste Interessenten und Förderer überzeugen können. Das MIZ hat uns für 12 Monate eine sehr gute räumliche und technische Basis gestellt. Für nach uns folgende Teilnehmer des mediaCube-Projektes sind einige konzeptionelle Änderungen meiner Meinung nach denkbar. Ich hoffe sehr, dass unsere Präsentation im MIZ weitere mögliche Partner und Sponsoren neugierig gemacht hat. Eine akzentuierte Marketingstrategie wird der nächste Schritt sein, diesen Prozess zu intensivieren. Und sicher dann bald auch der Gang zum Patentamt. |
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