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NEWSLETTER DEZEMBER 2012
media.connect MITTENDRIN
Neun Stunden Sonnenuntergang Herzlichen Glückwunsch zum Innovationspreis Berlin Brandenburg, den Sie und Ihr Team am 23. November erhielten! Mit welcher Idee haben Sie die Jury beeindrucken und überzeugen können? Matthias Haase: Wir sind in der Tat sehr glücklich, so erfolgreich gleich unser erstes Firmenjahr hier am Standort beenden zu können. Überzeugt hat unser Virtual Backlot Live (VB Live). Unser Verfahren basiert auf den schon bekannten Verfahren, virtuelle Hintergründe nach dem Dreh, also in der Phase der Postproduktion, in das Bild einzufügen. Greenscreens sind in der Filmbranche inzwischen Standard. Als die Grundy UFA Ende 2011 den Auftrag zur Produktion einer neuen Staffel aus der Reihe WEGE ZUM GLÜCK bekam, gab es natürlich auch die Anfrage, wie man so kostengünstig wie möglich diese Serie an der See spielen lassen könne, aber Babelsberg dennoch Hauptdrehort bleibt. Wir nahmen diese Herausforderung gern an! Die deutsche Stargate-Tochter wurde gegründet und in nur drei Monaten gelang es uns, das neue Verfahren zu entwickeln. Die grünen Wände gibt es nach wie vor, aber nun ist es möglich, die Hintergründe bereits beim Dreh in das Bild in Echtzeit einzufügen. Regisseur, Kameramann und Darsteller sehen bereits beim Dreh den gewünschten Hintergrund auf dem Monitor. Dass unser Pilotprojekt nicht die erforderliche Zuschauerresonanz gefunden hat, ist sehr bedauerlich. Es war für uns dennoch eine sehr, sehr wichtige Erfahrung und wir konnten vieles weiter perfektionieren. Eine spürbar kürzere Postproduktion ist aber sicher nur einer der Vorteile von VB Live? Matthias Haase: Der Wegfall bzw. die drastísche Reduzierung der Nachbearbeitungsprozesse ist schon eines der wichtigsten Argumente. Wenn nur noch 5 Prozent der „Schüsse" (Bilder) in der Postproduktion korrigiert, bearbeitet werden müssen, ist das schon optimal! Und wir wollen noch besser werden! Aber auch für den gesamten Drehprozess gibt es Vorteile, denn die Abhängigkeit von äußeren Gegebenheiten reduziert sich enorm. Drehteams müssen nicht mehr teure und anstrengende Reisen unternehmen, wir holen Strände, Berge, Autobahnen, Schneelandschaften und auch den Sonnenuntergang, bei Bedarf für 9 Stunden, ins Atelier. Es gibt mittlerweile eine Bibliothek mit digitalen Hintergründen, aus denen der Kunde auswählen kann. Und wenn das richtige Motiv noch fehlt, wird es wunschgemäß in Auftrag gegeben. Bislang haben Sie vor allem fürs Fernsehen gearbeitet. Aber Ihr Verfahren ist auch für andere Nutzer geeignet? Matthias Haase: Ja natürlich. Das Anwendungsspektrum ist sehr breit und besonders auch Werbefilmern oder Musikclip-Produzenten eröffnen sich neue, preiswerte Möglichkeiten, Geschichten überzeugend an jedem Ort der Welt spielen zu lassen. Modifiziert ist das Verfahren auch für Kinofilme zu nutzen. Wir arbeiten bereits an Weiterentwicklungen. Nicht zuletzt deshalb sind wir derzeit auch in den anderen Stargate Studios vor Ort, z.B. in den USA und Kanada, und schulen die dortigen Kollegen und diskutieren unsere ersten Erfahrungen. Interessierten Unternehmen gerade auch aus dem media.connect-Netzwerk stellen wir ebenfalls gern unser Verfahren vor und geben Unterstützung. |
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